Anmerkungen zum Klimaschutz- und Energiekonzept 2035
Die CDU Detmold ist sich bewusst, dass wir klimafreundlicher werden müssen – und dass dieser Wandel unumkehrbar ist. Es führt kein Weg daran vorbei, unsere Energieversorgung und unsere Gebäude nachhaltiger zu gestalten. Aber das Zieljahr 2035 ist unrealistisch und überfordert Bürger, Wirtschaft und Infrastruktur gleichermaßen. Bis 2045 müssen wir ohnehin klimaneutral sein – diese Zeit sollten wir uns nehmen, um den Wandel sozial verträglich, wirtschaftlich machbar und technisch sinnvoll umzusetzen.
2.1.2 - Soziale Aspekte unzureichend berücksichtigt
Das Konzept setzt fast ausschließlich auf Wärmepumpen und Photovoltaik, ohne zu bedenken, dass viele Bestandsgebäude erst teuer saniert werden müssen, bevor diese Technologien überhaupt funktionieren. Viele Eigentümer könnten sich das nicht leisten und wären gezwungen, ihre Häuser zu verkaufen.
3.1.1 - Batteriespeicher: Hohe Kosten, begrenzte Lebensdauer
Die Batteriespeicher sind teuer, halten aktuell 10–15 Jahre und verlieren jährlich zwischen 3 und 5% Kapazität. Zudem entsteht tonnenweise Sondermüll. Ein ökologisches Problem, das das Konzept nicht berücksichtigt.
3.1.1 - Das Stromnetz ist nicht vorbereitet
Das Detmolder Stromnetz kann die zusätzliche Belastung durch Wärmepumpen, PV-Überschüsse und Elektromobilität weder aktuell noch in absehbarer Zeit bewältigen. Schon heute scheint es bereits Engpässe zu geben. Es fehlen konkrete Pläne und Zahlen zu notwendigen Maßnahmen und Kosten.
3.1.5 - Fehlanreize für die Wirtschaft
Subventionierte Eingriffe stärken zwar eine Branche, schwächen aber möglicherweise andere. Unsere Handwerker sind bereits zeitlich als auch personell überlastet und haben wenig Interesse an staatlich gelenkten
“Taskforces”. Zudem werden steigende Netzentgelte mögliche Stromkosteneinsparungen wieder „auffressen“.
6. - Versorgungssicherheit fraglich
Wind- und Sonnenenergie allein werden nicht ausreichen. Im Sommer gibt es PV-Überschüsse ohne Abnehmer - Wärmepumpe wird nicht benötigt, im Winter fehlt der Strom eben für diese Wärmepumpen. Ohne die fossile Energie bleibt die Netzstabilität höchst unsicher. Hohe EEG-Umlagen drohen, weil unser dann überschüssiger Sommerstrom teuer ins Ausland abgegeben werden muss.
7. - im Altbau wird es teuer
Theoretisch sind Wärmepumpen im Altbau möglich – aber oft nur mit umfangreichen Sanierungen wie Dämmung, neuen Heizsystemen, Fenstertausch und Dachsanierung. Gerade in denkmalgeschützten Gebäuden wird das teuer oder gar unmöglich.
8. – Smart Home: Herausforderung für Ältere
Digitale Heizungssteuerung kann zwar Energie sparen, ist aber für viele ältere Haus und Wohnungsbesitzer eine große Herausforderung.
9. - Sanierung auf wessen Kosten?
Sanierungen sind entscheidend für die Energiewende. Doch das Konzept verlässt sich darauf, dass Bürger die finanzielle Last allein tragen. Die öffentlichen Kosten erscheinen niedrig, doch die Hauptkosten landen beim Einzelnen. Eine echte soziale Abwägung hat offenbar nicht stattgefunden.
Die CDU Detmold unterstützt den Weg zur Klimaneutralität – aber realistisch, sozialverträglich und wirtschaftlich machbar. Das Konzept für 2035 ist unrealistisch überfordert Bürger, Wirtschaft und Infrastruktur gleichermaßen. Es setzt vor allem auf technische Lösungen, ohne soziale und wirtschaftliche Realitäten ausreichend zu berücksichtigen. Wir vermissen zudem Maßnahmen zur Klimaanpassung wie klimafreundliche effiziente Gebäudekühlung oder Beschattung öffentlicher Plätze.
Wir sind der Überzeugung das eine längere Umsetzungsfrist bis 2045, einfachere Förderungen für die betroffenen Bürger und Bürgerinnen und eine ehrliche Netzplanung grundlegend sind, um den Wandel wirklich nachhaltig zu gestalten.